Selbsterfahrungsübungen - BEHINDERT sein oder BE-HINDERT werden?
Wie sich der Alltag von Menschen mit Beeinträchtigungen gestaltet und inwiefern ‚Behinderungen‘ nicht selten durch ein ungeeignetes Umfeld entstehen, diesen Fragen wurde im Rahmen des Unterrichtsfaches “Inklusive Pädagogik” nachgegangen.
So versuchten sich beispielsweise Student*innen und Schüler*innen mittels Selbsterfahrung in die Situation von Menschen mit Beeinträchtigungen hineinzuversetzen. Sie erkundeten mit präparierten Brillen, welche unterschiedliche Sehbeeinträchtigungen simulieren, oder auch blind das Schulhaus. Manche Schüler*innen verließen sogar das Schulgebäude und gingen blind mit einer Partner*in an ihrer Seite einkaufen. Schnell wurde klar, dass derartige Alltäglichkeiten ohne Hilfe und ohne Training unmöglich waren.
Für das Nachempfinden einer Wahrnehmungsbeeinträchtigung wurde das Tragen von mit Sand gefüllten Mänteln angeboten. Aber auch Tätigkeiten, wie in Gummistiefeln auf Nüssen zu gehen sowie mit dicken Handschuhen Mikado zu spielen, ermöglichte einen Einblick in die Thematik.
Auch das Schreiben ausschließlich mit dem Mund und das Malen mit einem Stift zwischen den Zehen wurde versucht und in einer weiteren Station näherten sich die Proband*innen der Gebärdensprache an. Galt es doch Wortkärtchen und die dazugehörigen Gebärdenkärtchen zusammenzufügen.
Ziel der Aktivitäten ist es, die angehenden Elementarpädagog*innen für die Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren und sie somit bestmöglich auf ihre zukünftige Arbeit in elementaren Bildungseinrichtungen vorzubereiten.